Ebū Dherr el-Ghifārī (ra)
Ebū Dherr el-Ghifārī, mit bürgerlichem Namen Djundub ibn Djunāda, war ein kühner und tapferer Mann seines Stammes. In der Zeit der Unwissenheit war er dafür bekannt, Reisende aufzuhalten, was ihm einen gefürchteten Ruf in der Umgebung von Medina einbrachte.
Eines Tages hörte er von einem Mann in Mekka, der eine neue Religion verkündete und sich gegen den Glauben der Quraisch stellte. Der neugierige Ebū Dherr schickte seinen Bruder Unays nach Mekka, um Erkundigungen einzuziehen. Als dieser zurückkehrte, berichtete er, dass Muhammed (F.s.m.I.), bekannt als „der Vertrauenswürdige“, gute Moral predigte und von Übel abrate. Als Dichter konnte Unays bezeugen, dass Muhammeds Worte weder denen eines Dichters noch eines Wahrsagers ähnelten.
Ebū Dherr war mit diesen Berichten nicht zufrieden und beschloss, selbst nach Mekka zu reisen. Dort suchte er 15 Tage lang vergeblich nach dem Propheten. Schließlich bemerkte ‚Alī ibn Ebū Tālib den Fremden und lud ihn zu sich ein. Am zweiten Tag vertraute Ebū Dherr ihm seinen wahren Grund an: „Ich habe gehört, dass hier jemand als Prophet aufgetreten ist, und möchte ihn treffen.“
‚Alī führte ihn heimlich zum Propheten, und als Ebū Dherr ihn sah, bat er sofort: „Erkläre mir deine Religion!“ Nachdem der Prophet ihm den Islam kurz erläutert hatte, war Ebū Dherr so begeistert, dass er – trotz des Rates zur Vorsicht – öffentlich sein Glaubensbekenntnis ablegen wollte.
Er ging zum Kaaba, wo die Quraisch versammelt waren, und rief: „O Volk der Quraisch! Wisset, dass ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer Allah, und Muhammed ist sein Diener und Gesandter!“ Die wütenden Götzendiener fielen über ihn her und schlugen ihn bewusstlos. Als sie erfuhren, dass er vom Stamm Ghifar kam, der ihre Handelsrouten kontrollierte, ließen sie von ihm ab.
Ebū Dherr kehrte in seine Heimat zurück und brachte seine Mutter, seinen Bruder und die Hälfte seines Stammes zum Islam. Später wanderte er nach Medina aus und wurde einer der engsten Gefährten des Propheten. Er verbrachte viele Stunden in seiner Gesellschaft und war auch bei seiner Krankheit und seinem Tod anwesend.
Seine Liebe zum Propheten war so groß, dass er sagte: „Ich wundere mich, wie ein Herz so voller Liebe sein kann! Mein Herz ist nur erfüllt von der Liebe zu Gott und seinem Gesandten.“ Diese Liebe zeigte er durch bedingungslosen Gehorsam. Als er einmal ein Amt vom Propheten erbat, riet dieser ihm ab, woraufhin Ebū Dherr sofort von seinem Wunsch abließ.
Der Prophet prophezeite über ihn: „Er wandert allein, lebt allein und wird allein sterben.“ Dies sollte sich in seinem Leben bewahrheiten.
Während des Feldzugs nach Tabuk fiel Ebū Dherr wegen seines alten Kamels zurück. Als das Tier nicht mehr weitergehen konnte, lud er sein Gepäck auf die eigenen Schultern und folgte der Armee zu Fuß durch die Wüste. Als er endlich erschöpft im Lager ankam, sagte der Prophet: „Allah segne Ebū Dherr. Er wandert allein, lebt allein und wird allein sterben.“
Später ließ Ebū Dherr sich in Damaskus nieder. Er führte ein einfaches Leben, verabscheute Prunk und war äußerst genügsam. Obwohl ihm ein Gehalt von 4.000 Dinar zustand, gab er nur das Nötigste für sich aus und verteilte den Rest an die Armen. Er vertrat entschieden die Ansicht, dass Muslime ihren Wohlstand im Wege Allahs ausgeben sollten und nicht mehr anhäufen dürften als für den Lebensunterhalt nötig.
Als der Gouverneur Muāwiya ihm einmal 1.000 Goldstücke sandte, um seine Aufrichtigkeit zu prüfen, verteilte Ebū Dherr sie sofort an die Armen. Am nächsten Morgen forderte der Gouverneur das Geld zurück, worauf Ebū Dherr antwortete: „Nicht ein einziges Goldstück ist bei mir geblieben!“
Wegen seiner freimütigen Äußerungen wurde er schließlich nach Rabdha, einem kleinen Dorf auf dem Weg nach Mekka, gesandt. Dort verbrachte er seine letzten Jahre.
Im 31. Jahr der Hidschra spürte er seinen Tod nahen. Er wies seine Frau und seinen Diener an, seinen Leichnam nach dem Waschen an die Straße zu legen. Eine Karawane aus dem Irak mit Abdullah ibn Mas’ud fand ihn dort und begrub ihn. Abdullah weinte und sagte: „Der Gesandte Gottes hat die Wahrheit gesprochen: ‚Du wirst allein wandern, allein leben und allein sterben.'“
Ebū Dherr el-Ghifārī überlieferte 281 Hadith. Die relativ geringe Zahl erklärt sich durch seine Vorliebe für die Einsamkeit und Zurückgezogenheit.
“Kardeşine güler yüz göstermen sadakadır. İyiliği emredip kötülükten sakındırman sadakadır. Yolunu kaybetmiş bir kimseye yolunu göstermen sadakadır. İyi görmeyen birine yardımcı olman sadakadır. Taş, diken ve kemik gibi, insanlara zarar verecek bir şeyi yol üzerinden kaldırman sadakadır. Kovandan kardeşinin kovasına su boşaltman sadakadır.” (Tirmizî, Birr: 36)
Hadis-i Şerif