‚Othmān ibn ‚Affān (ra)
‚Othmān ibn ‚Affān, der dritte Kalif nach Muhammed (F.s.m.I.), war ein Vorbild an Bescheidenheit und Anstand. Er gehörte zu den Glückseligen, denen das Paradies bereits zu Lebzeiten verheißen wurde.
Ebū Bekr ibn Ebū Quhāfe besuchte seinen alten Freund ‚Othmān, um ihm vom wahren Glauben zu erzählen. ‚Othmān, von Natur aus sanftmütig, rechtschaffen und mit gutem Charakter, war empfänglich für den Islam. Nachdem er Ebū Bekr aufmerksam zugehört hatte, begaben sie sich gemeinsam zum Propheten.
Muhammed (F.s.m.I.) sagte zu ‚Othmān: „Strebe nach dem Paradies, das Gottes Gabe ist. Ich wurde als Wegweiser für dich und alle Menschen gesandt. Es gibt keinen Gott außer Gott.“ Dann rezitierte er den Koran.
‚Othmān war von den göttlichen Worten so fasziniert, dass er sofort das Glaubensbekenntnis ablegte und Muslim wurde. Er war damals 34 Jahre alt, ein einflussreicher und wohlhabender Kaufmann.
Als sein Onkel Hakem bin Ebi’l-As von seiner Konversion erfuhr, geriet er in Wut. Er band ‚Othmān an einen Pfahl und drohte: „Ich werde dir nichts zu essen geben, bis du diesen Glauben aufgibst!“ Doch ‚Othmān blieb standhaft, und andere Verwandte griffen ein, um ihn zu befreien.
Ein besonderes Merkmal ‚Othmāns war seine Bescheidenheit. Nach einer Überlieferung von Āişe ruhte der Prophet einst unter einer Decke. Als Ebū Bekr und später ‚Omar um Einlass baten, gewährte ihnen der Prophet diesen, ohne seine Haltung zu ändern. Als jedoch ‚Othmān Einlass erbat, richtete sich der Prophet sofort auf. Auf Āişes Nachfrage erklärte er: „Weil ‚Othmān sehr bescheiden ist. Sollte ich nicht bescheiden sein vor jemandem, vor dem sogar die Engel Bescheidenheit zeigen?“
‚Othmān heiratete Rukiyye, die Tochter des Propheten, nachdem sie von Utbe, dem Sohn von Ebū Leheb, verstoßen worden war. Später, nach Rukiyyes Tod, gab der Prophet ihm seine andere Tochter Ümmü Gülsüm zur Frau. Deswegen erhielt ‚Othmān den Beinamen „Zinnūreyn“ (Besitzer der zwei Lichter).
‚Othmān nahm an mehreren Feldzügen teil und zeigte stets seine Großzügigkeit. Während des Feldzugs nach Tebük spendete er 1000 Dinar, 50 Pferde und 100 Kamele. Der Prophet sagte daraufhin: „Von nun an werden keine seiner Fehler ‚Othmān schaden.“
In Zeiten der Hungersnot in Medina ließ ‚Othmān 100 Kamelladungen Weizen aus Syrien bringen und verteilte sie kostenlos unter den bedürftigen Gefährten. Als die Muslime Trinkwassermangel litten, kaufte er den Rūme-Brunnen von einem jüdischen Besitzer und stiftete ihn für die Muslime.
Nach dem Tod von ‚Omar wurde ‚Othmān im Jahr 644 zum Kalifen gewählt. Die ersten sechs Jahre seiner Herrschaft waren von Eroberungen geprägt. Ein großer Teil Afrikas wurde erobert, die ersten muslimischen Angriffe auf Spanien begannen, und Zypern wurde eingenommen. Die muslimische Flotte besiegte die byzantinische Flotte mit 500 Schiffen im Mittelmeer.
In den letzten Jahren seines Kalifats gab es Unruhen. Im 12. Jahr seiner Herrschaft belagerten Aufrührer aus Kūfe, Basra und Ägypten sein Haus. Obwohl ‚Alī ibn Ebū Tālib und andere angesehene Gefährten versuchten, die Belagerung zu beenden, gelang es ihnen nicht.
‚Othmān wollte kein Blutvergießen unter Muslimen und lehnte Angebote zur militärischen Verteidigung ab: „Ich möchte nie als ein Kalif in Erinnerung bleiben, der Muslime getötet hat.“
Einen Tag vor seinem Märtyrertod sah ‚Othmān im Traum den Propheten, Ebū Bekr und ‚Omar. Der Prophet sagte: „Wir fasten und erwarten dich zum Fastenbrechen.“ An diesem Freitag wurde er während der Koranrezitation von Aufrührern getötet. Sein Blut tropfte auf den Koran – die Erfüllung einer Prophezeiung Muhammeds (F.s.m.I.), dass er zu Unrecht als Märtyrer sterben würde.
“Kabir, ahiret yurtlarının ilkidir. Bir kimse eğer orada kurtuluşa ererse ondan sonrası daha kolaylaşır. Eğer orada kurtuluşa eremezse, ondan sonrası daha da zorlaşır.” (Müsned, 1: 57)
Hadis-i Şerif