Sa’d ibn Ebī Waqqas (ra)
Sa’d ibn Ebī Waqqas gehörte zu den zehn Gefährten, denen das Paradies bereits zu Lebzeiten verheißen wurde.
Er hatte einen kräftigen Körperbau und stellte sich Ungerechtigkeiten entschlossen entgegen. Mit seinem scharfen Blick war er einer der besten Reiter unter den Arabern. Durch Ebū Bekr ibn Ebū Quhāfe nahm er den Islam an und war der siebte Mensch, der Muslim wurde. Damals war er ein lebhafter junger Mann von 17 Jahren. Mütterlicherseits war er mit dem Propheten Muhammed (F.s.m.I.) verwandt, der ihn würdigte: „Das ist mein Onkel Sa’d. Gibt es jemanden, der einen solchen Onkel hat?“
Sa’d hatte den Islam mit ganzem Herzen angenommen und folgte seinen Geboten mit Leib und Seele. Doch seine Bekehrung, sein Gebet und seine Liebe zum Propheten beunruhigten seine Mutter. Sie versuchte ihn zu überzeugen, seinen Glauben aufzugeben, doch als dies misslang, griff sie zu einer anderen Taktik:
„Sagst du nicht, dass Gott befiehlt, sich um Verwandte zu kümmern und Eltern gut zu behandeln?“ Sa’d antwortete: „Ja, Gott befiehlt uns Muslimen das.“
Seine Mutter schwor bei den Götzen: „Sa’d, ich werde weder essen noch trinken, bis du Muhammeds Lehren ablehnst!“ Dann setzte sie sich hinter einen Götzen und verweigerte mehrere Tage Nahrung und Wasser.
Sa’d liebte und respektierte seine Mutter sehr, aber nach einigen Tagen gab er ihr diese entschlossene Antwort: „Bei Gott, Mutter, selbst wenn du hundert Leben hättest, die eines nach dem anderen vergingen, würde ich meinen Glauben nicht aufgeben! Es liegt an dir, ob du isst oder nicht.“
Nach diesem Vorfall wurde Vers 8 der Sure Ankebūt offenbart, der klarstellt, dass man den Eltern nicht gehorchen soll, wenn sie einen auffordern, Gott Partner zur Seite zu stellen.
Als erster Muslim vergoss Sa’d Blut für Gottes Sache, als er und andere Gefährten bei ihrem Gebet im Ebū Lüb-Tal von Götzendienern gestört wurden. Mit einem Kamelknochen verteidigte er die Betenden und verletzte einen der Angreifer.
Sa’d war auch der erste, der im Namen Gottes einen Pfeil abschoss, und ein tapferer Kämpfer im Islam. In der Schlacht von Uhud, als er unermüdlich kämpfte, reichte ihm der Prophet seine Pfeile und sagte: „Schieß, Sa’d! Meine Mutter und mein Vater seien dir geopfert!“ – Worte, die er zuvor noch nie zu jemandem gesagt hatte.
Bei der Abschiedswallfahrt erkrankte Sa’d schwer. Als der Prophet ihn besuchte, wollte Sa’d sein gesamtes Vermögen spenden, doch der Prophet erlaubte ihm nur, ein Drittel zu vermachen, und sagte: „Ein Drittel ist angemessen. Was du von deinem Besitz gibst, ist Almosen. Aber was du deiner Familie gibst, ist auch Almosen. Es ist besser, deine Familie wohlversorgt zurückzulassen, als sie bedürftig zu hinterlassen.“
Unter ‚Omar wurde Sa’d zum Heerführer ernannt und führte viele erfolgreiche Eroberungen durch. Bei der Schlacht von Kadisiyya gegen die Perser siegten die Muslime unter seiner Führung. Nach der Eroberung von Medâyin gründete er die Stadt Kufa und wurde dort Gouverneur.
Sa’d war dafür bekannt, dass seine Gebete erhört wurden, eine Gnade, die ihm in der Schlacht von Uhud vom Propheten verliehen wurde. Er weigerte sich jedoch, sich für die Heilung seiner eigenen Blindheit einzusetzen, als er im Alter erblindete: „Mein Sohn, Gottes Bestimmung für mich ist besser als mein Augenlicht.“
Als einer der prominentesten Gefährten überlieferte Sa’d 270 Hadith. Er verstarb im 55. Jahr nach der Hidschra und wurde gemäß seinem Wunsch in dem Hemd beerdigt, das er in der Schlacht von Badr getragen hatte.
Möge Gott mit ihm zufrieden sein.
“Müminin hâline hayret ediyorum! Bir iyilikle karşılaşsa Allah’a hamd ve şükreder. Bir musibetle karşılaştığında da hamd ve sabreder. Böylece her işinde sevap kazanır. Hattâ hanımının ağzına koyduğu lokmadan dahi sevaba erer.” (Müsned, 1: 173)
Hadis-i Şerif